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Diagnostik

Magnetresonanztomografie (MRT)

Bei der Magnetresonanztomografie (MRT, auch Kernspintomografie genannt) werden mithilfe eines starken Magnetfeldes und Hochfrequenzimpulsen Bilder und Filmaufnahmen vom Inneren des Körpers erstellt. Die Magnetresonanztomografie arbeitet somit ohne Röntgenstrahlen und kann deshalb so oft wie nötig ohne Risiko für den Patienten wiederholt werden. 

Prinzipiell ist die Untersuchung nahezu aller Körperregionen in beliebiger Schnittebene möglich. Aufgrund des hohen Weichteilkontrastes ist die Kernspintomografie besonders gut geeignet für die Darstellung des Gehirns, der Wirbelsäule und der Gelenke. Auch die Bauch- und Beckenorgane können mit speziellen Spulen sehr gut untersucht werden. Weiterhin können die Gefäße vom Kopf bis einschließlich zu den Beinen untersucht und Engstellen in diesen dargestellt werden. Lediglich lufthaltige Organe wie beispielsweise die Lunge eignen sich nur eingeschränkt für eine MRT-Untersuchung.

Wann kommt sie zum Einsatz?

Die Magnetresonanztomografie des Herzens ist in der Lage, das schlagende Herz abzubilden, und gestattet so eine präzise Beurteilung der Anatomie, der Beschaffenheit und der Pumpleistung. Die Herz-MRT wird insbesondere eingesetzt zur

Darüber hinaus kann durch eine sogenannte Stress-MRT-Untersuchung festgestellt werden, ob Durchblutungsstörungen des Herzmuskels durch verengte Herzkranzarterien vorliegen. Ähnlich wie bei anderen Belastungstests wird das Herz dabei einer kontrollierten Belastung ausgesetzt, allerdings wird diese nicht durch physische Anstrengung erzeugt, sondern durch Infusion eines Medikaments.

Wie verläuft die Untersuchung?

Je nach Fragestellung wird ein individueller Untersuchungsablauf festgelegt.

Anhand eines standardisierten Frage- und Informationsbogens wird der Patient durch den Arzt über die Untersuchung, die möglicherweise notwendige Kontrastmittelapplikation und die gelegentlich notwendige Gabe von Medikamenten aufgeklärt und hat die Möglichkeit, offene Fragen zu besprechen. Bestehen keine Kontraindikationen für die Untersuchung, wird eine Plastikkanüle für die Kontrastmittelinjektion in einer Armvene platziert. Vor Betreten des Scannerraums müssen alle metallischen bzw. ferromagnetischen Gegenstände abgelegt werden.

Der Patient wird auf einer beweglichen Liege in den im Volksmund als „Röhre“ bekannten Kernspintomografen gefahren und bleibt durch eine Kamera und ein Mikrofon mit dem Untersuchungspersonal in Kontakt. 

Während der Untersuchung treten deutlich hörbare Klopfgeräusche auf, die durch das An- und Abschalten magnetischer Gradienten entstehen. Diese Geräusche werden manchmal als unangenehm laut empfunden, sind aber völlig harmlos. Um die Untersuchung angenehmer zu gestalten, erhält der Patient einen Gehörschutz. Alle Patienten bekommen eine Klingel in die Hand, mit der sie sich jederzeit melden können.

Ist die MRT für jeden Patienten geeignet?

Aufgrund der Enge und Länge der MRT-Röhre kann die Untersuchung für Patienten mit Platzangst problematisch bis unmöglich werden. Es besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Beruhigung unter Überwachung. Da die Verkehrstauglichkeit im Anschluss eingeschränkt ist, sollte in diesem Fall eine Begleitperson mitgebracht werden.

Aufgrund des starken Magnetfeldes und der während der Untersuchung entstehenden elektrischen Ströme dürfen Patienten mit Herzschrittmachern, Nervenstimulatoren, Insulinpumpen und Innenohrimplantaten (Cochleaimplantaten) nicht in der MRT-Röhre untersucht werden. Auch Patienten mit Granatsplittern, insbesondere in Augennähe, sollten nur in Ausnahmefällen mittels MRT untersucht werden. 

Osteosynthesematerial und Gelenkprothesen bestehen in der Regel aus Titan und stellen meist kein Untersuchungshindernis dar, allerdings sollte dies mit den zuständigen Radiologen vor der Magnetresonanztomografie abgeklärt werden. Auch die meisten neuen Herzklappen sind MRT-tauglich, dies muss allerdings vom Hersteller bestätigt werden. Patienten nach einer Stenteinlage im Bereich der Herzkranzgefäße und anderen Arterien sollten etwa vier bis sechs Wochen nicht mittels MRT untersucht werden.
 

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Jens Fischer, Institut für Radiologie und Interventionelle Therapie am Vivantes Klinikum Neukölln.