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Prävention

Gesundheitstipp: Herz und Psyche

Herz und Kreislauf werden durch unser vegetatives Nervensystem und Hormone gesteuert. So ist beispielsweise das Herzklopfen bei Aufregung Ausdruck dieser Steuerung – eine ganz normale Reaktion. Ein Teilgebiet der Medizin, die Psychosomatik, beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen von Körper und Geist und den möglichen daraus resultierenden Erkrankungen. Dieses komplexe Gebiet möchten wir Ihnen anhand einiger Beispiele erläutern.

Das Broken-Heart-Syndrom

Das „gebrochene Herz“ ist keineswegs nur eine blumige Redewendung. Extreme psychische Belastung (Trauer bei Todesfall, Unfall, Katastrophen) kann zu herzinfarktartigen Symptomen, wie z. B. plötzlich auftretenden, andauernden Brustschmerzen und Atemnot, führen. Der Arzt findet dabei auch herzinfarktähnliche Befunde im EKG und in den Blutuntersuchungen. Entsprechend werden Betroffene zunächst auch genauso wie Herzinfarktpatienten behandelt. Der wesentliche Befund eines Herzinfarkts, ein verschlossenes Herzkranzgefäß, liegt jedoch nicht vor, allerdings sind Teile des Herzmuskels ebenfalls geschwächt. Diese Krankheit nennt sich in der Fachsprache Tako-Tsubo-Kardiomyopathie und wurde nach einer japanischen Tintenfischfalle benannt, deren Form an die der linken Herzkammer erinnert.

Ausgelöst wird das Broken-Heart-Syndrom durch die extreme Ausschüttung von Stresshormonen während einer vorangegangenen Belastung. Dies führt zu einer vorübergehenden, aber kritischen Störung der Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Herzens. Die Behandlung erfolgt ähnlich der eines Herzinfarkts. Die Mehrzahl der Patienten wird in der Regel wieder vollkommen gesund.

Neben dieser speziellen Erkrankung gibt es weitere wichtige Wechselwirkungen von Körper und Psyche.

Blutdruck: Empfindliche Reaktionen auf das psychische Wohlbefinden

In Stresssituationen und bei Anstrengung steigt der Blutdruck, bei Entspannung sinkt er wieder ab. Diese Reaktion ist normal, sollte sich aber innerhalb bestimmter Grenzwerte bewegen. Werden diese überschritten, muss sorgfältig geklärt werden, ob unter Umständen ein Bluthochdruck vorliegt, der behandelt werden muss. Auch ein zu niedriger Blutdruck und entsprechende Folgen wie Müdigkeit oder Schwindel können mit psychischen Verstimmungen einhergehen und kommen häufig bei Überforderungszuständen oder Depressionen vor.

Herzerkrankungen und die seelische Gesundheit

Auch umgekehrt hängen Herz und Psyche eng zusammen. Herzkranke Patienten leiden aufgrund der Erkrankung oder Therapie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Die Verarbeitung der Erlebnisse und das möglicherweise durch die Erkrankung veränderte Leben belasten die Seele. Manchmal sind es allein die Unsicherheiten und Ängste im Umgang mit der Krankheit.

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Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Helmut Schühlen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Diabetologie und konservative Intensivmedizin am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum.