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Umgang mit Krebs

Tipps für Betroffene

Wie gehe ich mit meinem Gefühlschaos um? Welche Bewältigungsstrategien gibt es?

Richtig, falsch, normal, unnormal?

Eines ist ganz wichtig: Bei der Bewältigung einer Krebserkrankung gibt es keinen richtigen oder falschen Weg. Jeder kann seinen individuellen Weg finden, mit der Krankheit umzugehen. All die Gefühle, Ängste und Sorgen, die Sie jetzt beschäftigen, sind erlaubt. Finden Sie einen Raum, um diese zuzulassen. Und auch wenn Sie zunächst alles verdrängen oder den Wunsch nach Normalität haben, ist das ein ganz normaler Schutzmechanismus der Seele.

Jetzt oder später?

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie sich einige Tage gar nicht mit dem Thema und dem weiteren Vorgehen beschäftigen möchten. Die meisten Entscheidungen müssen nicht sofort getroffen werden. Viele möchten sich erst einmal mit vielen Leuten austauschen, andere möchten Entscheidungen schnell hinter sich bringen.

Warum ich?

Versuchen Sie, jegliche Form von Schuldgefühlen von sich fern zu halten. Fragen wie „Was habe ich getan, dass ich Krebs bekommen habe?“ kann niemand beantworten und schwächen Sie nur zusätzlich. Wandeln Sie die Frage nach dem „Warum?“ in ein „Wozu?“ um! Überlegen Sie, wofür Sie diese Situation nutzen können. Was ist in Ihrem Leben stabil, wo liegen Ihre Ressourcen? Welche Freunde oder Familienmitglieder können Sie jetzt stärken?

Hilfe und Austausch

Externe Hilfe kann sehr hilfreich sein, wenn Sie das möchten. Es gibt viele Möglichkeiten, sich Unterstützung zu holen, sie sind aber kein Muss. Ob es Ihnen hilft, sich mit anderen Betroffenen über Erfahrungen und Gefühle auszutauschen, oder ob sie erst einmal selbst mit der veränderten Situation zurechtkommen möchten - das Bedürfnis danach kann sich auch verändern. Sie können darauf vertrauen, dass Sie für sich richtigen Weg finden.

Zu guter Letzt...

Die Krankheit zu bewältigen, muss nicht automatisch bedeuten, Selbsthilfegruppen zu besuchen, Psychotherapie in Anspruch zu nehmen und die Ernährung umzustellen. Nur dann, wenn es für Sie persönlich Sinn macht. Sie werden es selbst erkennen, was Ihnen gut tut und was nicht.

Wie sage ich es Familie und Freunden? Wem erzähle ich von der Erkrankung? Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Es gibt wahrscheinlich nicht „den richtigen“ Zeitpunkt, um nahestehenden Menschen von Ihrer Erkrankung zu erzählen. Sicherlich verläuft so ein Gespräch sehr emotional und Sie benötigen Kraft. Finden Sie daher einen ruhigen Augenblick, in dem alle Beteiligten genügend Zeit haben.

Wenn es Ihnen hilft, auch weiteren Personen, wie z.B. Nachbarn, von der Erkrankung zu erzählen, dann tun Sie das. Es kann sich befreiend anfühlen, Klarheit zu schaffen. Wenn aber nur engste Freunde oder Familienmitglieder von der Krankheit wissen sollen, ist das genauso in Ordnung. Hauptsache, es fühlt sich für Sie richtig an.

Sagen Sie Freunden und Angehörigen ganz konkret, was Ihnen gut tut. Wünschen Sie sich, dass diese Ihnen Mut machen oder sich regelmäßig nach Ihrem Befinden erkundigen? Möchten Sie einfach nur in den Arm genommen werden? Ist es in Ordnung, gemeinsam zu weinen? Die Menschen, die Ihnen nahestehen, sind dankbar für jeden Hinweis, da sie sicherlich verunsichert sind, wie Sie jetzt mit Ihnen umgehen können.

Wo bekomme ich Hilfe?

  • Bei Vivantes bieten wir an verschiedenen Standorten psychoonkologische Betreuung. In Einzel- oder Paarberatung und offenen Gesprächsrunden unterstützen wir Sie auf Ihrem Weg. Bitte kontaktieren Sie unsere Psychoonkologinnen für weitere Informationen. Sie vermitteln Ihnen bei Bedarf auch Kontakt zu weiteren Berliner Beratungsstellen und niedergelassenen PsychoonkologInnen .

  • Im Brustzentrum im Vivantes Klinikum Am Urban vermitteln die Psychologinnen Betina Koch und Lea Zander Patienten während der Chemotherapie Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Visualisierungstechniken.

Kontakt am Vivantes
Klinikum Neukölln

Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin
Ute Reich

Tel. (030) 130 14 3655 
E-Mail

Kontakt am Vivantes
Klinikum Am Urban

Diplompsychologinnen /Psychoonkologinnen Vivantes Brustzentrum
Betina Koch / Lea Zander

Tel. (030) 130 22 2010 
E-Mail

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen

Krebsberatung Berlin

Die Krebsberatung Berlin  ist eine psychosoziale Beratungsstelle für Betroffene und Angehörige in Berlin und bietet neben der persönlichen Beratung auch die gemeinsame Arbeit in Kunstwerkstätten, Gesprächskreisen oder Trauergruppen an. Eine spezielle Qualität der Beratungsarbeit ergibt sich hier aus der Tatsache, dass die MitarbeiterInnen entweder als Betroffene oder als Angehörige selbst schon mit Krebs konfrontiert waren.


Haus der Krebsselbsthilfe

Auf der Webseite der Koordinierungsstelle Berlin vom „Haus der Krebsselbsthilfe“ finden Sie umfangreiche Informationen, Termine und Adressen zu verschiedenen Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige in Berlin.


Berliner Krebsgesellschaft

Die Berliner Krebsgesellschaft bietet Erkrankten und Angehörigen aus Berlin kostenlose medizinische Informationen und psychosoziale Beratung an. Bei Bedarf werden auch spezialisierte Praxen, Kliniken oder Beratungsstellen vermittelt.


Zurück ins Leben nach Krebs

Die Selbsthilfegruppe „Zurück ins Leben nach Krebs“ richtet sich speziell an junge Menschen von Mitte 20 bis Ende 40. Ziel ist es, sich gegenseitig dabei zu unterstützen, die neuen Hürden des Alltags zu bewältigen. Zur ersten Kontaktaufnahme schicken Sie eine Mail an info@shg-zurueck-ins-leben-nach-krebs.de.


Tumor-Lotse

Wir weisen Ihnen den Weg.
Unser Tumor-Lotse vermittelt Ihnen die richtigen onkologischen Ansprechpartner bei Vivantes.

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